
2023 Autor: Bailey Leapman | [email protected]. Zuletzt bearbeitet: 2023-05-20 22:37
Oxidativer Stress schädigt die DNA. Forschende der Vetsuisse-Fakultät haben nun den Mechanismus entschlüsselt, der derart geschädigte DNA repariert. Dieser Reparaturmechanismus könnte zu weniger invasiven Ansätzen in der Krebstherapie führen und zur Entwicklung neuer Tests zur Früherkennung von Krebs beitragen.
Oxidativer Stress ist die Ursache vieler schwerer Krankheiten wie Krebs, Alzheimer, Arteriosklerose und Diabetes. Sie tritt auf, wenn der Körper übermäßigen Mengen elektrisch geladener, aggressiver Sauerstoffverbindungen ausgesetzt ist. Diese entstehen normalerweise beim Atmen und anderen Stoffwechselprozessen, aber auch bei Dauerstress, UV-Licht oder Röntgenstrahlen. Ist der oxidative Stress zu hoch, überfordert er die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers. Die aggressiven Sauerstoffverbindungen zerstören Erbgut, was zu sogenannten schädlichen 8-Oxo-Guanin-Basen-Mutationen in der DNA führt.
DNA-Reparaturmechanismus entschlüsselt
Enni Markkanen, Veterinärmedizinerin in der Arbeitsgruppe von Prof. Ulrich Hübscher vom Institut für Veterinärbiochemie und Molekularbiologie der Universität Zürich, hat zusammen mit der Universität Oxford den Reparaturmechanismus der Mutierten entschlüsselt und charakterisiert DNA-Basen. Dieser Mechanismus kopiert effizient Tausende von 8-Oxo-Guaninen ohne ihre schädlichen Mutationen und verhindert so normalerweise die negativen Folgen von 8-Oxo-Guanin-Schäden. In ihrer in "PNAS" veröffentlichten Studie skizzieren die Forscher die detaillierten Prozesse, die an der lokalen und zeitlichen Koordination dieses Reparaturmechanismus beteiligt sind. Prof. Ulrich Hübscher hofft, dass diese Grundlagenforschung therapeutisch genutzt werden kann.
"Wir erwarten, dass der hier entdeckte DNA-Reparaturmechanismus zu weniger invasiven Ansätzen in der Krebstherapie führen wird und dass es möglich sein wird, neue klinische Tests zur Früherkennung bestimmter Krebsarten zu entwickeln." In Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Zürich läuft bereits eine Studie, in der Proben verschiedener Krebsarten auf das Reparaturgen und seine Regulation untersucht werden.