Systematisches Osteoporose-Management nach Augmentation von Wirbelfrakturen dringend empfohlen

Systematisches Osteoporose-Management nach Augmentation von Wirbelfrakturen dringend empfohlen
Systematisches Osteoporose-Management nach Augmentation von Wirbelfrakturen dringend empfohlen
Anonim

Eine Arbeitsgruppe der International Osteoporosis Foundation (IOF) hat eine Literaturübersicht über prospektive kontrollierte Studien herausgegeben, in denen die Wirksamkeit und Sicherheit von zwei minimal-invasiven Techniken zur Wirbelaugmentation nach Wirbelsäulenfrakturen verglichen wurden: Vertebroplastie (VP) und Ballon-Kyphoplastie (BKP). Der Review listet auch wichtige Empfehlungen auf, um den Vergleich zukünftiger Studien zu erleichtern, und hebt noch offene Forschungsfragen hervor.

Wirbelbrüche, meist aufgrund von Osteoporose, sind mit akuten oder chronischen Rückenschmerzen, Behinderungen und Kyphose (gebeugter Rücken) verbunden. Eine von fünf Frauen mit einem Wirbelbruch erleidet innerhalb eines Jahres einen weiteren, was zu einer „Kaskade“von Frakturen führen kann. Wirbelfrakturen beeinträchtigen die Lebensqualität erheblich und können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, wie z. B. Wirbelsäulenverformung, Immobilität, verminderte Lungenfunktion, frühes Sättigungsgefühl und Gangstörungen. Klinische Wirbelfrakturen sind ebenfalls mit einer 8-fachen Erhöhung der Sterblichkeit verbunden.

Die konservative Behandlung von Wirbelfrakturen erfolgt typischerweise durch Ruhe, Schmerzmittel, Verstrebungen und Muskelrelaxanzien. VP und BKP sind zwei minimalinvasive Techniken, bei denen ein Knochenzement in den komprimierten Wirbel eingebracht und die Fraktur stabilisiert wird.

In den beobachteten Studien ergab die Überprüfung Folgendes:

  • Insgesamt sind VP und BKP relativ sichere Verfahren und schwerwiegende Komplikationen sind selten.
  • Kurzfristig bieten VP und BKP eine schnellere Schmerzlinderung und Wiederherstellung der Mobilität als eine konservative Behandlung allein.
  • VP und BKP sind in der Lage, die Fraktur zu stabilisieren und in einigen Fällen die verlorene Wirbelkörperhöhe wiederherzustellen.
  • Der zusätzliche Nutzen der Zementinjektion gegenüber einer scheinkontrollierten Operation ist immer noch umstritten.
  • Das klinische Ergebnis nach VP und BKP scheint von der Zeit abhängig zu sein, die zwischen der Fraktur und dem Eingriff vergangen ist.
  • Die Inzidenz neuer (einschließlich angrenzender) Wirbelfrakturen ist nach VP oder BKP ähnlich, es sind jedoch längerfristige Daten erforderlich.
  • Weitere Studien mit standardisierter und systematischer Berichterstattung über gesundheitliche Folgen und Komplikationen sind erforderlich.

Kristina Åkesson, Vorsitzende der IOF Fracture Working Group und Professorin an der Abteilung für Orthopädie, Skåne University Hospital Malmö in Schweden, erklärte: „Zuweisende Ärzte sollten sich darüber im Klaren sein, dass VP und BKP verfügbare Optionen für die Behandlung von Wirbelkörpern sind Kompressionsfrakturen, mit möglichen klinischen Vorteilen für ihre Patienten in Form von akuter Schmerzlinderung und verbesserter Lebensqualität. Allerdings ist eine längere Nachbeobachtung der Patienten erforderlich, um die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Techniken zu gewährleisten, die nicht als Ersatz für die medizinische Behandlung von Osteoporose angesehen werden sollten, die bei diesen Patienten mit hohem Risiko für andere Frakturen lebenswichtig ist."

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